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Valentin von Kriss

Setzte sich mutig für die Befreiung zahlreicher Frauen ein

Hexenprozesse in Triesen


Pfarrer Valentin von Kriss aus Triesen war ein entschiedener Gegner der Hexenverfolgungen. Durch sein beherztes Eingreifen gelang es ihm, die Hinrichtung von Katharina Gassnerin zu verhindern. Doch dieses Vorgehen brachte ihn in Konflikt mit den Befürwortern der Inquisition, die ihn daraufhin selbst der Hexerei verdächtigten.

Valentin von Kriss
⛤ 1679, Liechtenstein

Herrschaftsform: Grafschaft Vaduz / Herrschaft Schellenberg (unter dem niederen Adel)
Lehensaufsicht: Habsburger in Tirol, Kaiser in Wien
Reichszugehörigkeit: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
Höchste kirchliche Autorität: Papst Innozenz XI.
Höchste regionale kirchliche Autorität: Bischof von Chur, Ulrich VI. de Mont
Höchste weltliche Autorität: Kaiser Leopold I.
Höchster regionaler Landesherr: Graf Ferdinand von Hohenems
Lokale Verwaltung: Beamte des Grafen von Hohenems

Gemeinsam mit fünf Vaduzern erhob er bei Kaiser Leopold I. In Wien Beschwerde gegen die Hexenkommission und deren Vorgehensweise. Diese Beschwerde war der Auslöser für das Verbot von weiteren Hexenverfolgungen, das Kaiser Leopold I. dem Grafen Ferdinand von Hohenems im Jahr 1681 auferlegte. Wenig später entzog er Ferdinand von Hohenems die Kriminalgerichtsbarkeit vollständig. Ab 1682 gab es in Liechtenstein keine weiteren Hexenverfolgungen mehr. Liechtenstein ist somit eines der ersten Länder, in denen die Vernunft über den Aberglauben triumphierte.

In Resteuropa, und vor allem in Deutschland, Österreich und Frankreich, gingen die Folterungen und Verbrennungen indes für mehr als fast hundert Jahre unvermindert weiter.

Terentius sagt: »Die Weiber sind leichten Verstandes, fast wie Knaben.«
Heinrich Kramer, Malleus Maleficarum, 1486


Literatur zu Valenin von Kriss:
Valentin von Kriss – wikipedia
Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein
Liechtensteinische Landesbibliothek
Buch: „Der Teufel und die Hexen müssen aus dem Land…“ von Manfred Tschaikner
Sage: Die Hexe vom Triesnerberg
Sage: Eine Hexe als Hund (Beschuldigung Hans Büchels gegenüber Katharina Wangnerin, beide aus Ruggell)
Sage: Mäuse machen (Beschuldigung Adam Marxers gegenüber Magdalena Spaltin, beide aus Ruggell)
Sage: Der geheimnisvolle Wolf (Vorwurf gege- nüber der Spiesin, Ehefrau Jakob Schurtis, wohl aus Triesen)
Sage: Das schwarze Männle (Vorwurf der Lena Ospeltin gegenüber Maria Beckin, beide vom Triesenberg)